Am Sonntag, den 9. Juni, konnte man in der Wahlkabine leicht den Überblick vor lauter Wahlscheinen verlieren. Immerhin konnte man seine Stimmen für das Europaparlament, den Kreistag, die Stadtverordnetenversammlung und die Ortsbeiräte abgeben. Und ebenso wie in den anderen Gremien gibt es auch bei uns eine veränderte Besetzung: Während Enrico Reiche weiterhin als Ortsvorsteher unser Dorf vertritt, stehen ihm Immo Nieswand und Heike Naumann zur Seite. Gemeinsam werden sie auf regionaler Ebene für unsere Interessen einstehen und immer ein offenes Ohr für unsere Ideen und Fragen haben.
An einem strahlenden Sonntagmorgen machte sich eine illustre Gruppe von 63 abenteuerlustigen Seelen aus dem kleinen, aber charmanten Dorf Frankena auf den Weg zu einem Tagesausflug, der in die Annalen der Dorfgeschichte eingehen sollte. Frankena, ein verträumter Ort mit etwa 300 Einwohnern, war sichtlich aufgeregt über den bevorstehenden Tag, der vom Verein „Wir in Frankena e.V.“ organisiert wurde. Trotz der üblichen Dorfverspätung – man startete um 8:08 Uhr – war die Stimmung blendend, als der Bus Richtung Spargel- und Erlebnishof Klaistow aufbrach.
Schon die Ankunft in Klaistow versprach Groß und Klein ein buntes Programm. Nach einer beschaulichen Fahrt mit dem Felder-Express, der uns durch das idyllische Umland führte, konnten die Kinder ihrer Energie freien Lauf lassen: Spielplätze mit Rutschen, Klettergerüsten und vieles mehr warteten nur darauf, erobert zu werden. Doch nicht nur die Kinder kamen auf ihre Kosten. Der Rest der Gruppe, von Jung bis Alt, fand im Blaubeerfeld sein Glück. Eifrig wurden die süßen Früchte gepflückt, und manch einer konnte den unzähligen Blaubeer- und Erdbeerprodukten nicht widerstehen. Erdbeeren mit Pudding oder Sahne, Eis, Blaubeerkuchen und sogar Blaubeerbier fanden reißenden Absatz und sorgten für glückliche Gesichter.
Auch sonst wurde für das leibliche Wohl bestens gesorgt: ein Mittagessen mit dem letzten Spargel der Saison, Hefeklößen mit hofeigenen Blaubeeren und vieles mehr ließen kaum ein Wunsch unerfüllt. Doch der Besuch wäre nicht komplett gewesen ohne ein Souvenir. So kam es, dass die Busse nach dem Aufenthalt in Klaistow um einige Blaubeersträucher und Kräuter reicher waren – Erinnerungen, die auch noch lange nach diesem Tag blühen und gedeihen werden.
Der nächste Halt führte uns zu den Beelitzer Heilstätten, einem faszinierenden Ort, der Historie und Natur in sich vereint. Der Baumkronenpfad, der sich majestätisch durch die Wipfel der Bäume schlängelt, bot atemberaubende Aussichten und zahlreiche Attraktionen. Während die mutigeren unter uns die Hängematte und die Sky Boa testeten, erkundeten andere das weitläufige Gelände oder nahmen an einer Führung teil. Dabei lernten wir viel über die bewegte Geschichte der Heilstätten, die einst ein Sanatorium waren und heute ein Denkmal vergangener Zeiten darstellen. Hier entstanden zahlreiche Fotos, die die magische Stimmung dieses Ortes einfangen sollten.
Nach einem ereignisreichen Tag traten wir die Heimreise an. Die zweistündige Fahrt zurück nach Frankena war für einige von uns eine willkommene Gelegenheit, ein kleines Nickerchen zu machen – die Erlebnisse des Tages hatten ihre Spuren hinterlassen. Doch die Müdigkeit wich schnell, als wir zu Hause ankamen und von den fleißigen Grillmeistern Else und Sven empfangen wurden. Der Duft von gegrilltem Steak, Bratwurst und Wiener Würstchen wehte uns entgegen, und die Auswahl an Getränken ließ keine Wünsche offen. Ein geselliger Ausklang rundete diesen unvergesslichen Tag ab.
Ein großes Dankeschön gilt dem Verein „Wir in Frankena e.V.“ und allen Mitreisenden für diesen großartigen Tag, der uns noch lange in Erinnerung bleiben wird. Es war ein Tag voller Spaß, Lernen und Gemeinschaft – ein perfektes Beispiel dafür, wie wundervoll das Leben in einem kleinen Dorf sein kann.
Was von langer Hand geplant wird, kann manchmal in wenigen Momenten über den Haufen geworfen werden. So freuten sich unsere brasilianischen Freunde auf die Reise nach Deutschland, auf der sie auch in Frankena Station machen wollten. Doch heftige Überschwemmungen in der südbrasilianischen Region Rio Grande do Sul vereitelten nicht nicht die lang geplante Reise, sondern lässt viele Einheimische auch um ihre Exitenzgrundlage bangen.
Um zumindest die Sorgen um die Reisekosten zu mildern, wurde aus dem geplanten brasilianischen Konzert kurzerhand ein Benefizkonzert. Besonders Karin Hammitsch sorgte unermüdlich dafür, dass in nur wenigen Tagen alles umgeplant wurde.
Schon am Nachmittag hallten musikalische Klänge durch unser Dorf. Die „Scheunenmusiaknten“ mit Musikern aus Lindena und Umgebung und der Chor „Choregano sorgten für ausgelassene Stimmung. Und auch der achtjährige Karl beeindruckte das Publikum mit seinem Tenorhorn. Für ein bisschen Brasilien-Stimmung sorgte Eliseu mit dem Akkordeon. Der gebürtige Brasilianer lebt bereits seit vielen Jahren in Elbe-Elster und brachte uns schon zur Nacht der offenen Dorfkirche ein Ständchen. Ein besonderes Highlight war der Auftritt von Andreas Bergener und seinen Schlossbergmusikanten. Wir danken allen Musiker und Sänger herzlich, dass sie so kurzfristig Zeit für uns und unsere Gäste hatten.
Genauso vielfältig wie das musikalische Programm war auch die Verpflegung. Nachmittags konnte man aus einer Vielzahl Kuchen wählen. Abends zauberten Lutz und Andreas Würstchen, Hot Dogs, Pulled Pork Burger, Wraps und viele andere Leckereien aus einem riesigen Smoker. Diesen hatte Lutz eigenhändig für einen Freund gebaut und für das Benefizkonzert ausgeborgt.
Dank der vielen Helfer ist es gelungen, einen wunderbaren Tag zu organisieren, der auch unsere Gäste begeistert hat. Sie spendeten fleißig, sodass wir 3000 EUR nach Brasilien senden können. Vielen Dank an alle Helfer, die diesen besonderen Tag möglich gemacht haben!